Konzept
Schule und Ausbildung
Für unsere Einrichtung ist der Schulbesuch der Kinder ein elementarer Bestandteil der Hilfe. Ein Schulabschluss ist der Weg in eine Ausbildung, umso im späteren Leben eigenständig für sich sorgen zu können und ein Teil der Gesellschaft zu werden. In Vernetzung mit den unterschiedlichen Schulen der Umgebung und in Zusammenarbeit mit dem Schulamt ist es unser bestreben, dass die Kinder und Jugendlichen, die für sie passende Schulform besuchen können. Die Kinder und Jugendlichen werden so innerhalb der Schule durch Lehrer beschult die im besten Fall den Schüler unvoreingenommen kennen lernen und so seine Entwicklung fördert. Wir möchten zudem einen engen Kontakt mit den Lehrkräften halten, so z.B. durch das Führen eines Kontaktheftes in dem ein täglicher Austausch über das Verhalten des jungen Menschen, Hausaufgaben oder anstehende Termine geschaffen wird. Uns ist ebenfalls wichtig, dass der junge Mensch oder wir am Leben in der Schule teilnehmen wie z.B. auf Sommer- und Schulfeste, Ausflüge, Informationsveranstaltungen, Klassenfahrten etc.
Beziehungsarbeit
Da viele der jungen Menschen keine intakten Beziehungen im familiären Umfeld mehr vorfinden und durch Beziehungsabbrüche vorbelastet sind, möchten wir ihnen durch Beziehungsarbeit die Möglichkeit geben, Bindungen wieder neu aufzubauen und einzugehen. Durch Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit eines festen Bezugsbetreuer-systems, sollen Kinder und Jugendliche wieder lernen zu vertrauen und sich für neue Beziehungen öffnen zu können.
Das Bezugsbetreuersystem soll im folgenden bedeuten, dass zwei bis drei Kinder/Jugendliche einen Betreuer als direkten Ansprechpartner bekommen. Dies bedeutet konkret, dass z.B. gezielte Einzelgespräche und die Förder- und Hilfeplanung zwischen Kind/Jugendlichen und diesem Betreuer stattfindet. Der Betreuer ist ebenfalls Ansprechpartner für die Eltern, die Freunde, Vereine, Lehrer und den Sachbearbeiter/in des Jugendamtes.
Partizipation
Unser Grundsatz vertritt die Überzeugung, dass jeder Mensch das Recht hat, seine Lebenswelt aktiv mitzugestalten. Durch die Beteiligung des jungen Menschen an seiner Lebensgestaltung wird bewirkt, dass Veränderungsprozesse nachhaltig sind und langfristig Fortschritt und Entwicklung fördern. Partizipation heißt für uns, gemeinsame Entwicklung von Wünschen, Willen und Zielen der jungen Menschen. Die Kinder und Jugendlichen werden individuell und innerhalb der Gruppe aktiv in die verschiedensten sie betreffenden Themen miteinbezogen:
individuelle Gestaltung des Zimmers
aktive Beteiligung beim erstellen des Förderplans
aktive Beteiligung am Hilfeplan
mitgestalten der Hausregeln (Mediennutzung, Tagesstruktur etc.)
Freizeitgestaltung
Themenbezogene Projekte
Beschwerdemanagement
Um den Bedürfnissen und dem eigenen Anspruch der Partizipation gerecht zu werden, geben wir den Bewohnern und deren Angehörigen die Möglichkeit, ein von uns installiertes Beschwerdemanagement in Anspruch zu nehmen. Dieses dient den Beteiligten dazu, Kritik und Verbesserungsvorschläge zu äußern und ihr Leben aktiv mitzugestalten. Indem wir uns für Kritik und Wünsche der jungen Menschen und deren Angehörigen öffnen, erhalten wir die Möglichkeit uns kontinuierlich mit der intensiven Auseinandersetzung und Verbesserung unserer Arbeit zu befassen.
Erziehungspartnerschaft
Die Eltern- und Familienarbeit soll die Kooperation zwischen Einrichtung, jungem Menschen und der Herkunftsfamilie fördern. Eine produktive Zusammenarbeit ist gekennzeichnet von Wertschätzung, Respekt und Verständnis füreinander. Um die Familien in die Entwicklung und die Arbeit mit dem Jugendlichen miteinzubeziehen, ist ein regelmäßiger Austausch notwendig. Um die Lebenssituation für den jungen Menschen zu verändern, ist jedoch auch häufig eine Veränderung im Verhalten und Umgang der Familie mit dem Jugendlichen erforderlich. Empathie, Reflexionsgespräche und qualifizierte Zusammenarbeit, sollen die Familien in den Veränderungsprozess miteinbeziehen und den Dialog und Kontakt zwischen dem jungen Menschen und seiner Familie neu gestalten.
Verselbstständigung
Da es uns ein großes Anliegen ist, auch älteren Jugendlichen ein Hilfeangebot anzubieten, gehört die Verselbstständigung zu unseren wichtigsten Zielen. Wir möchten Jugendliche auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben begleiten und fördern aus diesem Grunde den Erwerb von lebenspraktischen Fähigkeiten. Unser Ziel ist es den Jugendlichen adäquate Verhaltensmaßnahmen im Bereich der Kommunikation, der Leistung und des Konfliktmanagements nahe zu bringen, sodass sie eigenständig in der Gesellschaft bestehen können.
Kooperation
Um die Ziele des jungen Menschen zu erreichen, möchten wir ihm alle notwendigen Hilfen bieten, die er auf seinem Weg benötigt. In Kooperation mit vielen Institutionen ist uns daran gelegen, den jungen Menschen ganzheitlich zu betreuen und in allen Lebensbereichen zu unterstützen.
- Schulen, wie Regelschulen, Förderzentren etc.
- Ausbildungsstätten, Bildungsträger, Agentur für Arbeit etc.
- Vereine, wie Sportvereine, Pfadfinder, Jugendfeuerwehr etc.
- Ärzte, Ergotherapeuten, Logopäden etc.
- Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychologen, Therapeuten etc.
- Anti-Gewalt-Training (AGT)
- Jugendämter
- regionale Landwirte
- und vielem mehr